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Umstieg von PC auf Mac

Umstieg vom PC auf Mac - Ein Erfahrungsbericht aus Liebe zur Veränderung

Plötzliche stoppte ich meinen Frustanfall. Immerhin hatte ich gerade den Umstieg von PC auf Mac gemeistert.

Andrea Weichand von NewDataWork

Veränderung überall

Was haben ein umgebauter Supermarkt und ein neuer Mac gemeinsam? 

Ich stand im komplett umgebauten Aldi und war sehr überfordert. Ich schimpfte nur innerlich, denn meiner Tochter wollte ich das Gemecker ersparen. Alle Produkte standen an einer anderen Stelle und ich konnte nicht mehr Reihe für Reihe wie gewohnt meine Standard-Artikel in den Einkaufswagen legen. Spürte ich hier erste Anzeichen von Veränderungsresistenz?

Plötzlich stoppte ich meinen Frustanfall. Immerhin hatte ich gerade den Umstieg von PC auf den Mac gemeistert. 

Da werde ich wohl meinen Einkauf in einem umgebauten Supermarkt erledigen können. Ich schaute mich im Anschluss an diesen Gedanken in Ruhe um und versuchte das neue Ladenkonzept nachzuvollziehen. Noch einige Male und ich werde den alten Aldi bald vergessen haben.

Neuer Job und der Umstieg von einem Windows-PC zu einem Apple MacBook

Im Januar bekam ich einen Anruf: “Andrea, du darfst dich noch entscheiden welches Gerät, du haben möchtest”.

Mein zukünftiger Chef wollte wissen, welchen Rechner er für mich bestellen sollte. Grundsätzlich freute ich mich über diese Frage. Ich wusste aus meinem Vorstellungsgespräch, dass in der neuen Firma fast alle mit einem MacBook arbeiten würden. Nun stellte sich mir die Frage: „Soll ich mich wirklich aus meiner Komfortzone wagen und nicht mehr mit meinem liebgewonnen PC unter Windows arbeiten??“

Ich hatte schon von anderen gehört, die den Umstieg gewagt hatten, dass sie Mac sehr mochten. Sie konnten sich nicht vorstellen, wieder auf Windows zurückzukehren. Einerseits war ich skeptisch, andererseits wollte ich keine PC-Sonderlocke sein.

Warum ich Windows sehr und Apple weniger mochte

In meiner Zeit bei einer Werbeagentur begegnete ich zum ersten Mal Apple-Produkten. Bei den werbeproduzierenden Abteilungen waren Macs Standard. Im administrativen Bereich hingegen war das unvorstellbar. Das lag vor allem daran, dass die Office-Produkte wie Word, PowerPoint und vor allem Excel sich nicht gut mit Apple-Computern vertrugen.

Ich herrschte damals über eine Vielzahl an Excel-Tabellen, in denen ich nicht nur mit Formeln um mich schmiss. Ich war Controllerin und durfte beispielsweise mit meinen Excel-Dateien Budgetplanungen einsammeln, konsolidieren, auswerten und vieles mehr. 

Wenn ich zu Pivot-Tabellen, Pivot-Charts oder zu VBA-Skripten griff, gab es damit aus der Mac-Perspektive viele Probleme. Die genannten Funktionen konnten nicht oder nur stark eingeschränkt verwendet werden. Aus dieser Zeit kam meine Abneigung gegenüber Apple-Produkten. Denn diese Zweiteilung im Unternehmen verursachte für mich Mehrarbeit.

In meinen anschließenden beruflichen Stationen gab es nur wenige KollegInnen, die mit einem Mac “aus der Reihe tanzten”.

Windows in Kombination mit Office-Anwendungen war der Standard und ermöglichte die ausgiebige Nutzung von Pivot-Charts und Excel-Add-Ins wie PowerPivot oder PowerQuery. Ich bin sehr froh, dass ich diese Elemente, die Excel erheblich aufwerten, kennenlernen konnte.

Mein Einstieg in die Apple-Welt: Mein erstes iPad

Da Apple-Produkte um mich herum sehr beliebt waren, entschied ich mich 2014 für mein erstes Apple-Produkt. Das war ein iPad mini und wurde mir von meinem Chef zur Verfügung gestellt. 

Als ergänzendes Gerät zu meinem PC und meinem Android-Smartphone lernte ich zum ersten Mal das Look-and-Feel von iOS-Software kennen. Zugegebenermaßen fand ich es cool und hatte von nun an Zugang zu mehreren Welten. 

Auf meinem iPad lese ich seitdem meine eBooks. Ich probiere gerne Apps aus, die nur über Apple-Endgeräte zugänglich sind. Aus diesem Grund war ich dabei als im Laufe der Zeit sogar Office-Apps für das iPhone bzw. iPad entwickelt wurden.

Damit hat sich die Kompatibilität von Mac und Office-Produkten seit 2010 stark verbessert. Dennoch konnte ich mir einen Umstieg auf das andere Betriebssystem bis zum Anruf meines neuen Chefs nicht vorstellen.

Meine ersten Schritte - und Hürden mir meinem MacBook

Warum eigentlich nicht? Ich traf eine spontane Bauchentscheidung. Mein Kopf unterstützte diese Entscheidung, denn ich wollte nicht die einzige sein, die in einem sehr kleinen Unternehmen, die einzige Person mit Windows-Problemen sein würde.

“Bestell mir bitte ein MacBook.”

Dieser Satz sollte mein Arbeitsleben zunächst auf den Kopf stellen.

Ich erhielt meinen neuen schicken und sündhaft teuren Rechner. Nun war es meine erste Aufgabe ihn einzurichten. Gut, dass ich etwas Grundwissen für Apfel-Geräte mitbrachte. So wusste ich zumindest, wofür ich eine Apple-ID brauchte.

Als diese Hürde geschafft war, saß ich also da und hoffte dank der angeblichen intuitiven Bedienung, gut zurechtzukommen. Schnell kamen viele Fragen auf:

  • Wie gebe ich ein @-Zeichen ein?
  • Wie mache ich einen Screenshot?
  • Wie wechsle ich am besten zwischen den einzelnen Apps hin und her?
  • Ist meine alte Tastatur noch geeignet?

Meine wichtigste Empfehlung beim Umstieg von PC auf Mac

Was ich beim Umstieg vom PC auf Mac empfehlen möchte, ist der sofortige Austausch der externen Tastatur und der Maus. Die ersten Tage nutze ich meine alte liebgewonnene Maus. Bevor ich sie anstecken konnte, brauchte ich zunächst einen Adapter für den USB-Dongle, denn beim MacBook funktioniert alles per Bluetooth. Irgendwie reagierte sie nicht mehr wie sonst. Sogar die Scroll-Richtung war zu Anfang falschherum. Das Problem konnte ich mit einer Einstellung beheben, aber es war im ersten Moment eine weitere Umstellung.

Auch meine Tastatur, die über den gleichen USB-Dongle verbunden war, regte mich einfach nur auf. Ein paar Zeichen wie das @ sind an einer anderen Stelle und die Steuerungstaste und Alt-Taste sind anders belegt. Das Suchen, Erinnern und Probieren machte mich langsam wie eine Schnecke.

Ich bestellte mir eine günstige Apple-Tastatur-Alternative, die die richtige Belegung der Zeichen aufgedruckt hatte. Das ist so wichtig für die Umstellung. 

Bei der Maus war ich richtig mutig und stieg auf ein Apple-TrackPad um. Die ersten Tage war auch das fürchterlich ungewohnt. Mit ein bisschen Übung hatte ich nach einer Woche kaum noch das Bedürfnis nach einer echten Maus.

Schau jemandem über die Schulter und stell Fragen

Ohne mein hilfsbereiten KollegInnen wäre ich vermutlich verzweifelt. Auch in Zeiten, in denen es für jede Frage ein Youtube-Video gibt, sind hilfsbereite Kolleg*innen einfach Gold wert.

Leute, die schon immer mit Apple-Produkten gearbeitet haben, müssen sich vermutlich ein Kopfschütteln oder einen Spruch verkneifen. Trotzdem bekam ich gute Tipps und konnte mich wieder auf meine fachliche Einarbeitung konzentrieren.

Nachdem ich die Tastatur und Maus auf meinem Mac grundlegend bedienen konnte, wandte ich mich zunehmend an die Suchmaschine meines Vertrauens.

Die Arbeit mit Excel: Vergleich zwischen Mac und PC

Auch wenn ich in dem neuen Job als Business Intelligence Analystin wesentlich weniger mit Excel zu tun haben sollte als in meiner Aufgabe als Controllerin, kam der Tag, an dem ich Excel öffnete. 

  1. Die Optik war gefühlt anders – irgendwie unscharf. Ich glaube, das hängt mit der Auflösung zusammen.
  2. Im Vergleich zu damals konnte ich Funktionen wie Pivot-Tabellen und Pivot-Charts super nutzen. VBA-Skripte sind für mich uninteressant, denen habe ich bereits vor langer Zeit den Rücken gekehrt. 
  3. PowerPivot und PowerQuery haben leider nicht funktioniert.
  4. Die jahrelang einstudierten Shortcuts sind in Excel auf dem Mac nahezu nutzlos. Ich kann nicht einmal mehr mit STRG+ eine neue Zeile oder Spalte einfügen. Falls ich eines Tages wieder Power-Exceln werde, muss ich eine Lösung finden. Bis dahin bediene ich mich der Menü-Leiste in Excel.

Fazit: 10 Dinge, die du für den Umstieg von PC auf Mac brauchst

Ganz ehrlich: Die Umgewöhnung hat mir keinen Spaß gemacht und ich war oft überfordert. Es gab sogar den Punkt, dass ich kurz davor war meinen Chef zu bitten, den Mac gegen einen gewöhnlichen PC eintauschen zu können. Dann hätte ich schöneres Excel und bequemen Zugriff auf die Excel Power AddIns und auch Power BI gehabt.

So einfach wollte ich es mir nicht machen. Nach ungefähr einem Monat hatte ich das Tal durchschritten. Ich vermute, der Umgewöhnungsprozess kann wesentlich schneller Erfolg haben, wenn man nicht wie ich zweigleisig arbeitet.
Denn privat und für NewDataWork nutze ich weiterhin meine Windows-Office-Welt. Ich glaube aber fest daran, dass ich durch dieses hybride Arbeiten fit im Kopf bleibe.

Was du unbedingt brauchst, um von Windows auf Mac umzusteigen:

  1. Mut zur Veränderung
  2. die Bereitschaft die Windows-Welt hinter sich zu lassen
  3. eine Apple-Id
  4. Offenheit für eine intuitive Bedienung
  5. Unterstützung bei Kolleg*Innen suchen
  6. zur Not Google die richtigen Fragen stellen
  7. eine vernünftige Apple-geeignete Bluetooth-Tastatur
  8. eine Apple-geeignete Maus oder besser ein Track-Pad
  9. Umstellungsvermögen auf umgekehrtes Scrollen
  10. Zettel & Stift zum Aufschreiben der Tricks

Mein Learning für NewDataWork: Keine Angst vor Veränderung

Oft sind Veränderungen in unserer Arbeit fremdbestimmt. Dabei entstehen schnell ungute Gefühle und sogar Widerstand. 

Wenn wir die Veränderung wollen oder mitgestalten können, fällt uns die Umgewöhnung leichter.

Es ist ganz normal, dass jede Veränderung Höhen und Tiefen mit sich bringt. 

Ich glaube, in puncto Veränderung oder Change können wir besser werden. Sich gezielt Veränderungen zu suchen und bewusst zu durchleben, kann uns ganz neue Welten eröffnen.

Veränderungsbereitschaft und Veränderungskompetenz verstehe ich als wichtigen Aspekt der neuen Datenarbeit.

Wie kannst du selbstbewusster mit Veränderungen umgehen?

  1. Was verändert sich gerade in deinem Berufs-und Privatleben? Erstelle eine Liste.
  2. Was kann im schlimmsten und besten Fall passieren, wenn du es einfach mal machst und ausprobierst?
  3. Mach dir bewusst, wie sich die jeweilige Veränderung für dich anfühlt.
  4. Rede mit anderen Menschen darüber. So gewinnst du Sicherheit.
  5. Lass die Veränderung nicht über dich ergehen. Bringe dich aktiv mit ein!
  6. Stärke dein Selbstvertrauen, indem du dein Verhalten und deine Handlungen reflektierst.

Egal ob neues Betriebssystem, neuer Job, neue Technologie oder eine kleine oder große Veränderung im Alltag, Veränderungen sind im Nachhinein betrachtet, weniger schlimm als zunächst befürchtet.

Andrea Weichand von NewDataWork.de
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